Dienstag, 2. Dezember 2008

Kritische Psychologie und die Anerkennungstheorie von Axel Honneth

GESELLSCHAFT FÜR SUBJEKTWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG & PRAXIS
Einladung zu einem Vortrag mit Diskussion und einem Dokumentarfilm zur japanischen Wohnungslosenbewegung („Public Blue"):

Adrian Mengay: „Kritische Psychologie und die Anerkennungstheorie von Axel Honneth"

Dienstag, 02. Dezember 2008, 19.00 Uhr Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin

Axel Honneth, Direktor des Instituts fur Sozialforschung (IfS) in Frankfurt/M., steht fur eine ‚aner-kennungstheoretischen Wende' der Kritischen Theorie. In Honneths Arbeit „Kampf um Anerken-nung: zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte" (1992) sieht Adrian Mengay einen Referenzpunkt aktueller Auseinandersetzung im Feminismus (Butler), im Kommunitarismus und bei Umver-teilungsdebatten (Fraser). Honneth versteht seine Arbeit als Weiterentwicklung der kritischen Gesellschaftstheorie im Sinne der neueren Frankfurter Schule, wobei er explizit auf soziologische, psychologische und psychoanalytische Theorien zuruckgreift.

Adrian Mengay wird in der Veranstaltung der Frage nachgehen, inwieweit Honneths Bezug auf Psychologie und sein Versuch, Kritische Theorie und soziale Konflikte auf die Missachtungserfah-rung und das Leiden der Betroffenen zuruckzubeziehen, fur die Kritische Psychologie und ihre Ka-tegorien der Handlungsfähigkeit und Intersubjektivität theoretisch relevant sind.

Dabei will er zunächst anhand eines von ihm selber (zusammen mit anderen) produzierten Doku-mentarfilms zur japanischen Wohnungslosenbewegung („Public Blue") unter der Perspektive „Missachtungserfahrungen, kollektive Semantiken sozialer Kämpfe und Widerstand" in die Theorie Honneths einfuhren.

Auf dieser Basis will der Referent folgende These zur Diskussion stellen: Die Kritische Psychologie enthalte, wenn auch unzureichend expliziert, schon die Frage der Anerkennung: Handlungsfähigkeit basiere auf Anerkennungsverhältnissen und der Inklusion in kooperative Gesellschaftsstrukturen, da es ohne die Anerkennung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung (Kritische Psychologie: gesell-schaftliche Vermitteltheit der individuellen Existenz; Honneth: Sphären von Solidarität und Recht) kaum Räume fur Handlungsfähigkeit gebe. Insofern könne Honneths Anerkennungskonzeption in die Kritische Psychologie integriert werden.

Adrian Mengay studiert Philosophie an der FU Berlin.

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