Mittwoch, 17. März 2010

[Depot-news] Alltag und Handeln in Psychiatrien; Subversiv?

 Montag, 22. März, 19.00
Alltag und Handeln in Psychiatrien
Vortrag und Diskussion

In der Historiographie der Psychiatrie werden Fragen danach, wie
PatientInnen mit den restriktiven Maßnahmen umgingen, mit denen sie in
psychiatrischen Institutionen konfrontiert waren, nur selten gestellt.
Dabei können gerade Krankenakten und Selbstzeugnisse wie Zeichnungen,
textile Arbeiten oder Briefe vielfältige Antworten auf diese
Fragestellungen geben. Ein praxistheoretischer Ansatz stellt der
Wirkmächtigkeit räumlicher und diskursiver Strukturen die
Eigenmächtigkeit gewöhnlicher Praktiken gegenüber. Mit dem Fokus auf
alltägliche Handlungsweisen von Frauen in Psychiatrien um 1900, soll
diese ?Kunst des Handelns? (Michel de Certeau) beleuchtet werden.

Monika Ankele, Historikerin, Kunstvermittlerin, Künstlerin Schwestern Brüll
Respondenz: Andrea Griesebner, Historikerin, Universität Wien

Monika Ankele: Alltag und Aneignung in Psychiatrien um 1900.
Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn.
Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2009


Dienstag, 23. März, 19.00
Subversiv?
Podiumsdiskussion

Der Begriff der Subversion bleibt in der gegenwärtigen Kunstpraxis und
Kunsttheorie bezüglich seiner Bedeutungen oft unreflektiert. Ist
"subversiv" weit entfernt von seiner ursprünglichen Bedeutung als
"unterwandernd" zu einem Label der Rezeption geworden, das
KunstkritikerInnen, KuratorInnen und Institutionen für all jene Kunst
anwenden, die sie für radikal halten? Oder ist ein solcher
"Subversions-Pessimismus" fehl am Platz und die Subversion noch immer
ein effektives Konzept künstlerischer Intervention?

Jens Kastner, Soziologe, Kunsthistoriker, Akademie der bildenden Künste Wien
Jakob Lena Knebl, Künstler_in, Akademie der bildenden Künste Wien
Oliver Ressler, Künstler
Moderation: Astrid Peterle, Depot

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