Donnerstag, 17. März 2011

Um Verwirklichungschancen streiten - Gerechtigkeit für ein gutes Leben. Jahrestagung der Gesellschaft für Gemeindepsychologische Forschung und Praxis

Um Verwirklichungschancen streiten - Gerechtigkeit für ein gutes Leben
Jahrestagung der GGFP
01.04.2011 bis 02.04.2011
in Mainz
in Zusammenarbeit mit dem
Rheinlandpfalz
MINISTERIUM FÜR ARBEIT, SOZIALES, GESUNDHEIT, FAMILIE UND FRAUEN

Das Ausmaß an Gerechtigkeit bestimmt das soziale Klima in einer Gesellschaft. In Deutschland lässt sich ein wachsendes Unbehagen konstatieren. Ein wichtiger Grund hierfür liegt in Entwicklungen, die von der Mehrheit als ungerecht erlebt werden. Während die Verursacher der Finanzkrise schon wieder stolz ihre Gewinne vorzeigen, werden die Kosten der Rettungsschirme durch Kürzungen im Sozialbereich beglichen.
Und im Bereich der Gesundheit wird zusätzlich zur Ungleichbehandlung von Privat- und Pflichtversicherten auch noch das solidarische Finanzierungskonzept ausgehebelt: die steigenden Gesundheitskosten haben allein die Arbeitnehmer zu tragen. Wir erleben auf vielen Ebenen einen Gerechtigkeitsverlust. Zugleich wissen wir aus der internationalen Forschung, dass es in Ländern mit einer großen Gerechtigkeitslücke mehr gesundheitliche Probleme gibt.
Die Entstehung der Gemeindepsychologie ist eng verbunden mit der Forderung des gerechten Zugangs zu den elementaren sozialen, kulturellen und materiellen Ressourcen für ein gutes Leben und zu den wohlfahrtsstaatlichen Unterstützungssystemen.
Wenn heute Themen wie Verteilungs-, Gesundheits-, Bildungs-, Geschlechter-, Generationen- oder Befähigungsgerechtigkeit auf der Tagesordnung stehen, dann ist die Gemeindepsychologie gefordert, sich einzumischen. Ausgangspunkt der Jahrestagung 2011 sind die Empfehlungen der Bioethikkommission Rheinland-Pfalz zum Thema „Gesundheit und Gerechtigkeit"; die beitragen sollen die ungerechte und ungleiche Verteilung von Gesundheitsleistungen in Deutschland abzubauen. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen unterstützt die GGFP darin, diese Überlegungen in ihrer Jahrestagung 2011 aufzugreifen und für verschiedene Handlungsfelder wie die Jugendhilfe, die Sozialpsychiatrie, die interkulturelle Integration und andere weiterzuentwickeln.
Die diesjährige Jahrestagung der GGFP beschäftigt sich mit der Frage: Was ist zu tun, damit alle Menschen gerechte Chancen haben, ein gutes Leben zu leben?

Freitag, 01.04.2011
14.00 Uhr Ankommen mit Kaffee

14.30 Uhr Grußwort
Heinz Georg Bamberger (Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz)

14:50 Gerechtigkeit, ein Thema für die Bioethik-Kommission
Spannungslinien und Kontroversen
Bernhard Schölten (MAGSFF)

15:00 Gerechtigkeit und Gesundheit gehören zusammen
Hartmut Kreß (Mitglied der Bioethik-Kommission; Universität Bonn)

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr World Cafe:
Gerechte Utopie. Bemerkungen, Diskussionen und Kommentare aus der Perspektive von Praxis, Politik und Wissenschaft

18:00 Uhr-Versuch eines Zwischenfazits
MikeSeckinger(DJI)

18:30 Uhr Ende
Abendprogramm


Samstag, 02.04.2011
9.30 Uhr Inklusion und Bildung- eine kritische Nachfrage
Michael Winkler (Universität Jena)

10:30 Uhr Pause

11:00 Uhr Arbeitsgruppen
> AG 1 Gesundheit & Gerechtigkeit
Heiner Keupp (GGFP)
> AG 2 Kinder- und Jugendhilfe & Gerechtigkeit
Heinz Müller (ISM)
Christiane Giersen (Diakonie)
> AG 3 Sozialpsychiatrie & Gerechtigkeit
Christel Achberger (GGFP)
Manfred Cramer (Hochschule München)
> AG 4 Inklusion & Gerechtigkeit
Claudia Porr (MAGSFF)
Luise Behringer (Hochschule Benediktbeuern)
> AG 5 Migration & Gerechtigkeit
Ulrike Kluge (Charite Berlin)
> AG 6 Gender & Gerechtigkeit
Irmgard Teske (Hochschule Ravensburg-Weingarten)

13.00 Uhr
Perspektiven aus gemeindepsychologischer Sicht. Berichte von Beobachtern u.a. Sebastian Bowe (GGFP)

Abschlussrunde
„Was bedeutet Gerechtigkeit für das politische Handeln?-am Beispiel von Rheinland Pfalz"- Bernhard Schölten und Bernd Röhrle (Universität Marburg)

15.00 bis 17.30 Uhr Mitgliederversammlung

Tagungskosten
Die Tagungskosten betragen (inklusive Begrüßungskaffee am Freitag, Mittagessen am Samstag sowie Kaffeepausen) Mitglieder der GGFP / d g v t 30.00 Euro, Nicht-Mitglieder 40.00 Euro, Studierende, Arbeitslose 25.00 Euro. Kosten für die Übernachtung in Mainz müssen von den Teilnehmer/innen selbst getragen werden.
Das Ministerium der Justiz, Rheinland-Pfalz übersendet auf Wunsch den Bericht der Bioethikkommission „Gesundheit und Gerechtigkeit".
Sie kann bestellt werden beim Ministerium der Justiz, Ernst-Ludwigstr. 3, 55116 Mainz.
Sie ist auch als Download unter www.iustiz.rlp.de erhältlich.

Veranstaltungsort:
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen,
Bauhofstr. 9, 55116 Mainz
Die Pforte des Ministeriums ist am Freitag bis 17 Uhr und am Samstag in der Zeit von 9.00 -10.00 Uhr besetzt.
Zu anderen Zeiten bitte die Nummer 06131/16-2395 wählen. Dann wird geöffnet

Anmeldung an:
GGFP c/o Prof. Irmgard Teske HS Ravensburg-Weingarten
Leibnizstraße 10 88250 Weingarten
oder
info[at]ggfp.de oder FAX 07544/1782

GGFP
Gesellschaft für Gemeindepsychologische
Forschung und Praxis e.V.
www.ggfp.de

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