Montag, 19. Januar 2009

Emotionale Mobilmachung im Neoliberalismus

GESELLSCHAFT FÜR SUBJEKTWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG & PRAXIS
Einladung zu einem Vortrag mit Diskussion:
Christina Kaindl
Emotionale Mobilmachung im Neoliberalismus
Mittwoch. 04. Februar 2009, 18.30 Uhr Silberlaube der FU, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Raum JK 26 / 140

Die neoliberalen Regime in Arbeit (und Sozialstaat) fordern von den Einzelnen, sich mit den Zielen des jeweiligen Unternehmens und den Anforderungen des Marktes zu identifizieren und sie zu den eigenen zu machen. Sie geben damit eine neue Antwort auf die alte Frage, wie Emotionen zur Leistungssteigerung eingesetzt werden könnten. Emotionalität wird nicht vor allem als störend diskutiert, wie noch im Fordismus, sondern als Ressource für die „Konturie-rung des Produkts“ verstanden. Damit einher geht die „Rückkehr“ der Emotionen in die tradi-tionell Psychologie: nach Jahrzehnten der weitgehenden Nicht-Behandlung sind sie in den letzten Jahren zu einem Top-Thema geworden. Damit einher gehen Psycho-Techniken, die die Mobilisierung der Gefühle den Einzelnen handhabbar und lebbar machen sollen.

In ihrem Vortrag will sich Christina Kaindl mit folgenden Fragestellungen beschäftigen: Wie werden Emotionen in den gesellschaftlichen Veränderungen verhandelt und wie lassen sie sich in Begriffen der Kritischen Psychologie analysieren? Macht die allgegenwärtige Mobili-sierung der Gefühle eine Revision kritisch-psychologischer Konzepte restriktiver Emotionali-tät notwendig?

Dipl.-Psych. Christina Kaindl ist Mitglied des Vorstandes der GSFP und Lehrbeauftragte an der FH Stendal; sie promoviert am Otto-Suhr-Institut zum Thema „Neoliberalismus und Rechtsextremismus”

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