Montag, 27. Juni 2011

Veranstaltung: "Neurowissenschaften und Kritische Psychologie" Hamburg 13.07.


Neurowissenschaftliche und kritisch-psychologische Sichten
auf die Debatte um den „freien Willen".

Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Maiers

am 13. Juli 2011, um 18:00 Uhr,
im Hörsaal des Fachbereichs Psychologie,
Von-Melle-Park 11, Universität Hamburg

Die Neurowissenschaften haben in den vergangenen Jahren einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren. Zweifelsfrei konnten Erkenntnisfortschritte auf der Ebene der funktionalen Differenzierung von Hirnarealen und bei der Untersuchung molekularer Strukturen im Gehirn erzielt werden. Ein Verständnis der konkreten Zusammenhänge jedoch blieben NeurowissenschaftlerInnen bisher schuldig. Ungeachtet dessen werden die Neurowissenschaften bereits als neue wissenschaftliche Leitdisziplin verhandelt, die es vermag die Fragen der Vermittlung physiologischer Grundlagen und psychischen Erlebens durch experimentelle Verfahren der Hirnforschung zu klären. Während sich die Verteilung finanzieller Mittel in den wissenschaftlichen Arbeitsbereichen in den vergangenen Jahren deutlich zugunsten der Neurowissenschaften verschoben hat, werden die Erkenntnisse insbesondere in den Debatten um die Willensfreiheit des Menschen referiert. Angemahnt wird aber auch, dass sich mit den
Neurowissenschaften in der Psychologie ein physiologischer Determinismus Bahn bricht, der die Gesellschaftlichkeit menschlichen Handelns verkennt und das Psychische auf neurophysiologisch messbare Korrelate reduziert.

In der Abendveranstaltung am 13. Juli möchten wir daher einen genaueren Blick auf die Entwicklung der Neurowissenschaften ermöglichen. Wolfgang Maiers wird in einem Vortrag die Erklärungs- und Geltungsansprüche der Neurowissenschaften aus kritisch-psychologischer Perspektive einordnen. Dabei soll zum einen der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Idee des begründeten Handelns durch neuere Erkenntnisse tatsächlich in Frage gestellt wird. Zum anderen soll diskutiert werden, inwieweit gesellschaftliche Bedingungen der Konstitution des Bewusstseins in der Forschungsperspektive der Neurowissenschaften repräsentiert sind.

Prof. Dr. habil. Wolfgang Maiers ist Dekan des Fachbereichs Allgemeine Humanwissenschaften am Standort Stendal der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er ist seit Gründung Redakteur der Zeitschrift „Forum Kritische Psychologie", arbeitet als Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften und ist in mehreren Fachgesellschaften aktiv.

Eine Veranstaltung der Assoziation Kritische Psychologie Hamburg
und des Fachschaftsrats Psychologie der Universität Hamburg.

Weitere Informationen:
www.kripsyhamburg.wordpress.com


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