http://psy-akademie.at/veranstaltungen/psychoanalyse-im-glashaus
Kann man die Psyche modellieren? Zu unserer ersten Vorstellung
des psychoanalytischen ARS-Modells vor zwei Jahren ernteten
wir Skepsis. Ist sie wirklich modellierbar? Ist das Freudsche
Konzept noch aktuell? Techniker als Kooperationspartner? Bleibt
die Ethik auf der Strecke? Wir theoretisierten, modellierten,
programmierten weiter und präsentierten auf internationalen
Tagungen. Das Ergebnis ist ein Funktionsmodell, das in seiner
Entwicklung Veränderungen erfahren hat, wie man es in der
Psychoanalyse kennt. Basis ist die Freudsche Theorie, um das
Subjekt zu "erschaffen". Weiter Themen sind nun: Objektbeziehung,
Lernen, (Geschlechts-) Identität, verbale und nonverbale
Kommunikation, Übertragung usw. Im Modell können alle
psychoanalytischen Theorien berücksichtigt werden. Unsere
Erfahrung zeigt, dass sich diese Theorien auf naturwissenschaftliche
Basis stellen lassen. In unserem psycho-physiologischem
Modell wurden Freud, Fenichel, Jacobson, Klein, Hartmann,
Kernberg, Winnicott, Milrod, und Neurowissenschaftler wie
Solms, Damasio, Panksepp, Northoff berücksichtigt. Warum ist es
dennoch so schwierig mit der psychoanalytischen Community zu
diskutieren? Geht es um Vorurteile gegenüber Interdisziplinarität?
Wir treten erneut an sie heran, um die Anwendbarkeit psychoanalytischer
Theorien zu besprechen. Unsere Experten stellen
neue Forschungsergebnisse vor und zeigen, dass das Modell
vielfältig anwendbar ist. Dabei geht es um Menschen und Maschinen
(mit Gefühl und Bewusstsein?), um die Modellierbarkeit
psychischer Erkrankungen, um konkret Use-Cases und prinzipiell
um nichts Geringeres als die beiden großen Themen der Menschheit:
Liebe und Hass.
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