Sonntag, 14. April 2013

Neues Projekt "Leben im Kapitalismus" (http://critpsych.blogspot.com #kapitalismus #kritischetheorie #kritischepsychologie)

Unsere Gesellschaft ist und macht uns krank: Armut, Selektion, Konkurrenz, Mobbing, Rassismus, Sexismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit, Amokläufe, Repression und Kriege. Die Zahlen psychischer Erkrankungen, Suizidraten und Störungen steigen ebenso wie Psychopharmaka-Verordnungen.

Die Auswirkungen in Zahlen

Depression, Burn-Out und Angststörung – Über 8 Millionen Deutsche leiden an Behandlungsbedürftigen psychischen Krankheit oder Störungen, zudem sind sie der vierthäufigste Grund für Arbeitsunfähigkeits-bescheinigungen.
Allein in Deutschland haben sich 2009 fast 10.000 Menschen das Leben genommen. Mehr als eine Millionen Deutsche sind abhängig von Beruhigungsmitteln, mehrere Millionen von Alkohol. Immer mehr Arbeits- und Perspektivlose Menschen greifen zur Flasche, anderen Drogen oder sehen im Selbstmord den letzten Ausweg.

Das Problem ist nicht das Symptom

Depressionen, Drogenkonsum, Aggressionen, Suizid und viele andere Symptome sind nicht das eigentliche Problem. Ihnen zu Grunde liegen Mechanismen, die sie fördern. Es gibt Ausnahme, wie genetische Dispositionen, aber die meisten Krankheiten brechen erst im Laufe des Lebens aus. Eine Gesellschaft, in der Gefühle und Emotionen nicht im Vordergrund stehen, sondern verdrängt werden, ist die Wahrscheinlichkeit an einer psychischen Störung zu erkranken sehr groß.
Neurosen werden durch soziale Konflikte, Konkurrenz, Druck, gesellschaftliche Norm- und Bekenntnizwänge ausgelöst und gefördert. Sie sind also nicht die Symptome einer Gesellschaft voller Kranker, sondern Anzeichen für eine Gesellschaft die krank macht.

Was tun?

Wenn diese Frage so einfach zu beantworten wäre, wäre die Gründung eine Arbeitskreises, der sich diesem Thema widmet überflüssig. Es ist jedoch so, dass die meisten Psychologen und Psychiater keine Probleme lösen. Sie verdrängen sie durch Medikation und verschleiern sie durch therapeutische Anpassung an die Gesellschaft.
Klar ist auch, dass das größte Potential für individuelle Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten in sozialen Kämpfen liegt. Trotz der Richtigkeit marxistischer Philosophie und Wirtschaftstheorie, sowie der Entlarvung von Herrschaftsmechanismen, gibt es kaum linke Theorien und antikapitalistische Organisationen die sich ausreichend mit dem Problem vom Leben im Kapitalismus auseinandersetzen. Der AK „Leben im Kapitalismus" will sich diesem Widerspruch stellen und sich für eine Diskussion und das Aufgreifen von psychologischen Themen im politischen Kampf, in der Kunst und im Alltag stark machen.

Wir wollen nicht nur die Diskussion fördern, sondern auch gemeinsam alternative Handlungsmöglichkeiten ausarbeiten. Wer Interesse an der Mitarbeit, Diskussionen und Veranstaltungen zum Thema hat, ist dazu aufgerufen das Projekt „Leben im Kapitalismus" mit aufzubauen und für eine Welt zu kämpfen, in der Gefühle beachtet und Entfaltung- und Selbstverwirklichung möglich sein werden!

Wir freuen uns über jedes Feedback: lebenimkapitalismus (at) gmail.com
http://lebenimkapitalismus.wordpress.com

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