Mittwoch, 19. Juni, 18:30 Uhr, VHS Hannover
Dr. Theo Becker (Hannover):
Peter Brückner (1922-1982)
Spurensuche: Von der Gestaltpsychologie zur Politischen Psychologie
Auf dem Kongress „Bedingungen und Organisation des Widerstandes", der 1967 anlässlich der Beerdigung des bei einer Demonstration in Berlin erschossenen Studenten Benno Ohnesorg in Hannover stattfand, ergreift Brückner das Wort und formuliert im Kern das, was er die Methode der Politischen Psychologie nennen wird. Er verweist darauf, „...dass die Einwirkungstätigkeit der Studierenden auf die sie umgebenden sozialen Verhältnisse ihnen zu der Erkenntnis verhilft, dass die gesellschaftliche Situation der Wissenschaft und der Forschung nur dem sich eigentlich entschlüsselt, der sich daran begibt, [sie] in Richtung auf größere Demokratisierung zu verändern. Wahrheitsfinden ist hier in der Tat ein kollektiver Prozess." Dies gelte nicht nur für die Studierenden. Erst das Tätigwerden, die Aktion, mache aus Menschen sich politisch verstehende Menschen, die durch ihr gemeinsames, aktiv auf die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse zielendes Handeln, zugleich sich selbst und ihre Verhaltensweisen ändern. Dies schließt den Politischen Psychologen selbst mit ein und hat folgerichtig die Politisierung der Wissenschaft zur Konsequenz.
Wenn auch die Mehrzahl der Schriften Peter Brückners in die 70er Jahre fällt, sind die frühen Schriften nicht zu unterschätzen. Ich werde versuchen in diesen Texten, in der Vermittlung von Lebensgeschichte und Zeitgeschichte entlang der verstreuten autobiografischen Erinnerungen Peter Brückners, die Spuren zu rekonstruieren, die schließlich zur Politischen Psychologie der späten 60er Jahre führten.
Veranstaltungsort: Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover, Burgstraße 14, 30159 Hannover.
Nächster und letzter Termin der Reihe:
Mittwoch, 10. Juli, 18:30 Uhr
Maria Tsenekidou (Hannover):
Bildung und Befreiung.
Zur Geschichte und Aktualität der Politischen Psychologie am Beispiel Peter Brückner
Eine Veranstaltungsreihe der VHS-Hannover mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie und dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover.
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