Die 36. Sommerakademie des Austrian Study Centre for Peace and Conflict Resolution
wird sich dieses Jahr unter dem Titel "Emotionen im Konflikt -
Emanzipation in Zeiten von Ressentiment" mit Emotionen in der Politik
beschäftigen und dabei Perspektiven der Friedens- und Konfliktforschung
mit solchen der Sozialpsychologie zusammenbringen. Das Ganze findet auf
der Burg Schlaining, einer echten Burg im österreichischen Burgenland,
statt, die seit einigen Jahrzehnten als Zentrum für Friedens- und
Konfliktarbeit genutzt wird.
Das Programm, das hier immer in der aktualisierten Version einsehbar ist, lohnt sich!
Das Programm, das hier immer in der aktualisierten Version einsehbar ist, lohnt sich!
Emotionen im Konflikt - Emanzipation in Zeiten von Ressentiment
10.-14. Juli 2019, Schlaining/Österreich
10.-14. Juli 2019, Schlaining/Österreich
Dass
Emotionen in der Politik und in sozialen und politischen Konflikten
eine zentrale Rolle spielen, ist bekannt, wird aber trotzdem zu wenig
berücksichtigt. Ist ein gewisses Ausmaß an persönlich empfundener
Empörung notwendiger Bestandteil jedweden politischen Engagements und
jedweder politischen Veränderung? Wann schlägt produktive Empörung in
destruktive Gewalt um? Welche Ängste treiben den „Wutbürger“ wirklich
um? Wann wird Empörung zum Selbstzweck? Was macht den neuen
Autoritarismus und Nationalismus für viele Menschen so attraktiv? Warum
wählen Menschen Regierungen, die die Ohnmachtserfahrungen dieser selben
Menschen noch potenzieren? Warum kann so viel Hass so schnell als Mittel
der Politik mobilisiert werden? Warum scheint die Festgefahrenheit so
vieler gewaltförmiger und kriegerischer Konflikte weniger mit der
Abwesenheit von Transformationspotentialen und Lösungsvorschlägen,
sondern vielmehr mit starrsinnig verteidigten Gefühlsqualitäten und
damit unterfütterten Vorurteilsstrukturen zu tun zu haben?
Die Sommerakademie 2019 möchte diesen Fragen in einer interdisziplinären Anstrengung nachgehen. Bisher wurden die hier relevanten Konzeptionen und Erkenntnisse weder zwischen den beteiligten wissenschaftlichen Disziplinen (Friedens- und Konfliktforschung, Sozialpsychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie, Kulturwissenschaften) noch zwischen Wissenschaft und Politik wirklich übergreifend diskutiert. In Panels, Vorträgen und gemeinsamen Diskussionen sollen diese Lücken zumindest in Ansätzen geschlossen, Theorie und Praxis verknüpft, Annahmen überprüft und Handlungsperspektiven erörtert werden.
Die Sommerakademie 2019 möchte diesen Fragen in einer interdisziplinären Anstrengung nachgehen. Bisher wurden die hier relevanten Konzeptionen und Erkenntnisse weder zwischen den beteiligten wissenschaftlichen Disziplinen (Friedens- und Konfliktforschung, Sozialpsychologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie, Kulturwissenschaften) noch zwischen Wissenschaft und Politik wirklich übergreifend diskutiert. In Panels, Vorträgen und gemeinsamen Diskussionen sollen diese Lücken zumindest in Ansätzen geschlossen, Theorie und Praxis verknüpft, Annahmen überprüft und Handlungsperspektiven erörtert werden.
Begleitet wird die Sommerakademie durch die von Ute und Bettina Frevert konzipierte Ausstellung "Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19".
Sie nimmt heutige Erscheinungsformen von 20 Emotionen zum Ausgangspunkt
und zeigt deren historische Entwicklung im 20. Jahrhundert auf:
Konjunkturen, Wandel und Kontinuitäten. Im Erinnerungsjahr 2019 wird die
Ausstellung Kontinuitäten und Brüche in den Gefühlswelten
veranschaulichen, die die vergangenen 100 Jahre prägten und deren
Intensität heute Politik und Gesellschaft herausfordert.
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